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Individuelle Studio Reflektion Aron Petau.md

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Perspektive: Aron

Verfasse einen Text, in dem Du darauf eingehst, wie Du deine individuellen Perspektiven und Positionen in den kollektiven Arbeitsprozess eingebracht hast. Gebe einen Ausblick darauf, wie Du deine individuellen Positionen und Themen im kommenden Semester weiterentwickeln möchtest und wie Du diese Themen in (neue) Teams einbringen und weiterentwickeln möchtest.

Keywords: prototyping, hacking, queering funk, alternative communication, disruptive, Subversion

Im letzten Semester, hauptsächlich im Kurs Politics of Design habe ich mich mit Hegemonien und ihrer Durchbrechung beschäftigt. Eine Hegemonie als das gesellschaftlich unmarkierte, dominante narrativ zu einem bestimmten Fokusfeld. Hegemonien und Infrastruktur bedingen sich in vielen fällen gegenseitig, da Infrastruktur oft genau das beschreibt, was die Hegemonie aufrecht erhält. Die Begriffe überlappen also, wobei Infrastruktur eine gegebene Möglichkeit, ein Potenzial suggeriert und die Hegemonie sich eher auf die Machtverhältnisse in einem gegebenen sozialen system konzentriert. Im POD Kurs war das ergebnis dann ein Mobiler autonomer Staat, der also Machtverhältnisse durch eine Gegenmacht temporär zersetzt. Die Frage, ob für den Abbau von Hegemonien Gegenmächte, oder "Counter-Hegemonies" (Laclau, Mouffe) benötigt werden, ist für mich selbst nicht ganz eindeutig. Was mich hier aber besonders interessiert, ist der Akt des Hervorholens, des Markierens, der Sichtbarmachung. Hegemoniale Kontinuitäten werden durch schweigen erzeugt und durch Markierung geschwächt. Eine solche Markierung hat viele Gesichter, eine gute Darstellung zeigt sich in den "queering devices" von Sara Ahmed, die gesellschaftliche Normen und Gegebenheiten im Gegensatz dazu als "straightening devices" festmacht. Wir reden also immer über eine bewusste Nichtachtung von normen oder ihrer Überschreibung durch anders geartete praktiken. Ich finde, dieses Phänomen wird am besten durch "hacking" beschrieben. Hier kommt der bewusste teil viel mehr heraus, da beim Hacking natürlich auch immer mit gesetzlichen Normen und Legalität gespielt wird.

Hacking hat immer ein widerständiges Element, die Idee, einem gedachten Nutzungsszenario zuwider zu handeln. Lässt sich diese Idee auf funk Übertragen, dreht sich nun alles um die Frage, welche Nutzungsszenarien In Radio, Funk und drahtloser Kommunikation im allgemeinen innewohnen.

Im Semester war mein Hauptproblem, dass es mehrere Projekte gleichzeitig gab und eine klare prioritisierung erst spät stattgefunden hat. Als zusätzlichen Faktor habe ich den Rundgang als hinderlich empfunden. Ich habe ganz bewusst und gezielt wenig auf dem Rundgang gezeigt, und es war doch noch zu viel Mehrarbeit. Gerade im Kontext des Studios und der Studioarbeit ist eine der größten Herausforderungen das Abschätzen von Zeit und Aufwand, das eben doch immer wieder nicht erfolgreich funktioniert. Ich halte es für sehr wertvoll, dass wir als Gruppe größtenteils selbstorganisiert und eigenständig recherchieren, handeln und ausstellen können, dabei Fehlt aber immer der Rahmen und die zeit zum Abstimmen, planen und gemeinsamen Kuratierens. Immer wieder sind wir im vergangenen Semester an die Barriere gestoßen, dass das Inhaltliche weiterarbeiten an einem Projekt total entgrenzt stattgefunden hat, sodass das gemeinsame organisieren, sowie das Vor- und Nachbereiten von gemeinsamen Arbeiten konstant gelitten hat und oft gar nicht stattgefunden hat.

Mich haben die Thematischen Richtungsgeber rund um das Setting "Terrestrial" gut weitergebracht, ich habe mich inhaltlich sehr gut unterstützt gefühlt und hatte das Gefühl, mich in einem für mich sehr relevanten Themenkreis zu bewegen. Die Exkursion hat mich in der Gruppenzusammenarbeit gestärkt und ein schönes Arbeitsklima erzeugt. Schon dort, im Bezug auf "Fences" kommt ein wichtiges Element durch, das auch jetzt noch im Radio Projekt drin steckt. Doch auch hier hatte ich das Bedürfnis nach mehr Raum für Organisationsprozesse und gemeinsame Reflektion/Nachbereitung.