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Update belagerungsszenen.html
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lenskatala authored Jun 11, 2024
1 parent 2263983 commit 2abc821
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12 changes: 6 additions & 6 deletions text/belagerungsszenen.html
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<h1>Belagerungsszenen des Langen Türkenkriegs an der Decke</h1>
<h2>Zuweisung der Gemälde in die einstige Tafelstube</h2>
<h2>Belagerungsszenen des Langen Türkenkriegs an der Decke</h2>
<h3>Zuweisung der Gemälde in die einstige Tafelstube</h3>
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Die einstige Deckenzier der Tafelstube ist den Inventaren, die ja lediglich die mobilen Einrichtungsgegenstände aufführen, nicht zu entnehmen. Einer Haustradition von Schloss Weikersheim zufolge waren an der Decke ursprünglich jene 12 großformatigen Belagerungsszenen angebracht, die sich heute in musealer Aufstellung teilweise im Flur vor dem einstigen Appartement Graf Wolfgangs im Küchenbau befinden.[1] Bei der Unterteilung des Raumes 1837 wurden sie abgenommen und tauchten im Schloss 1946 wieder auf.[2] Ihre Anzahl, ihre Aufteilung in vier schmale und acht breite Bilder sowie wie die exakten Maße[3] passen sehr gut zu den Gefachen der Balkendecke. Es besteht also kein Anlass, an dieser Haustradition zu zweifeln.
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<h2>Urheberschaft und Datierung der Gemälde</h2>
<h3>Urheberschaft und Datierung der Gemälde</h3>
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Nahezu alle Gemälde sind stilistisch Balthasar Katzenberger zuzuschreiben. Ein Vertrag wie der zu den Deckengemälden des Rittersaals hat sich nicht erhalten, sodass sie nicht genau datiert sind. Sie entstanden jedoch vermutlich sofort im Anschluss an die im November 1602 quittierten Deckengemälde des Saals, also von 1603 bis 1604. Bei der spätesten dargestellten Belagerung von 1604 handelt es sich um einen Nachzügler. Ihr Duktus ist nicht der von Katzenberger, was sich insbesondere an den Wolkenformationen zeigt, die entgegen Katzenbergers Gepflogenheit weiß konturiert sind. Möglicherweise ersetzte das Gemälde ein anderes Bild und wurde zu einem Zeitpunkt gewünscht, als Katzenberger nicht zur Verfügung stand. Der Anlass für die nachträgliche Bestellung war der Tod von Graf Ludwig Kasimir bei der dargestellten Belagerung von Gran im Jahr 1604, an die das Gemälde erinnert.
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<h2>Komposition und Darstellungsmodus der Gemälde</h2>
<h3>Komposition und Darstellungsmodus der Gemälde</h3>
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Die hochrechteckigen Belagerungsszenen folgen im Aufbau prinzipiell den achteckigen Jagdgemälden im Saal. Im Vordergrund hat Katzenberger ein Getümmel inszeniert, das sich am unteren Bildrand abspielt und dessen Protagonisten von beiden Seiten ins Bild reiten oder treten. Seitlich wird das Geschehen von hohen Repoussoir-Bäume gerahmt, die sich am oberen Bildrand durch die Beschriftung der Gemälde mit dunklen Buchstaben vor blauem Himmel zu einer ovalen Rahmung zusammenschließen. Im Mittel- und Hintergrund schilderte Katzenberger in weitläufiger Landschaft die Belagerung einer Festung. Rings um die Festung stehen die Zelte der Belagerer, entzünden sich Scharmützel und hin und wieder auch kleinere Schlachten.
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<h2>Thema, Vorlagen, Auswahl und Konzeption des Zyklus</h2>
<h3>Thema, Vorlagen, Auswahl und Konzeption des Zyklus</h3>
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Die Gemälde zeigen Belagerungen ungarischer Festungen, die sich während des Langen Türkenkriegs ergaben. Der Lange Türkenkrieg begann 1593 zwischen dem Osmanischen Reich und den Habsburgern nachdem es schon vorher auf beiden Seiten zu Grenzverletzungen gekommen war.[4] Es handelte sich um einen Festungskrieg, bei dem die im Anschluss an die osmanische Belagerung Wiens im Jahr 1529 auf beiden Seiten ausgebauten Festungen wechselseitig belagert wurden. Beendet wurde der Krieg erst 1606 mit dem Frieden von Zsitvatorok. Die in Weikersheim dargestellten Belagerungen beginnen angeblich schon 1590, spätestens jedoch 1594 und reichen bis in das Jahr 1604.
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Drei der in Weikersheim dargestellten Belagerungen lagen später als das Erscheinungsjahr der Chronik. Sie wurden hinzuerfunden und weisen deutliche Schwächen in der Schilderung des Hintergrunds auf. Die drei jeweils an der Donau stattgefundenen Aktionen wurden aus Landkarten und Belagerungen Sibmachers versatzstückhaft kompiliert. Da die Gemälde keinerlei Anhaltspunkte zu ihrer ursprünglichen Anordnung preisgeben, folgt ihre nachfolgende Nummerierung der Chronologie der dargestellten Belagerungen. Sie findet sich in der gleichen Reihenfolge zusammen mit den genauen Maßen bei Harald Drös im Band der Inschriften des ehemaligen Landkreises Mergentheim.[11]
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<h2>Rekonstruktion der einstigen Anordnung</h2>
<h3>Rekonstruktion der einstigen Anordnung</h3>
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Bei der Rekonstruktion der Decke, die Jan Lutteroth miterarbeitet und graphisch umgesetzt hat, wurde die Reihenfolge der durch keinerlei Bild- oder Schriftquellen überlieferten Anbringung ebenfalls gemäß der Chronologie gewählt. Die Geschichte beginnt in angenommener Leserichtung von links nach rechts für den Eintretenden links oben mit dem geheimnisvollen Nachtbild der Belagerung von Totis im Jahr 1590 (Belagerung I). Bei der Rekonstruktion der in vier Register übereinanderliegenden Szenen musste lediglich im dritten Register einmal die Chronologie verlassen werden, da die Belagerung der Stadt Waitzen im Jahr 1597 (Belagerung VII) als schmales Bildformat nicht links außen, sondern erst in der Mitte platziert werden konnte. Sie wird nun von den Belagerungen von Raab 1598, wiederum einem effektvollen Nachtbild (Belagerung VIII), und der Belagerung von Ofen ebenfalls im Jahr 1598 (Belagerung IX) flankiert.
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